Dienstag, 17. Mai 2016

Wer bin ich und warum gibt es diesen Blog?


Hallo ihr Lieben,


Wie ihr bereits wisst, möchte ich euch mit der Veröffentlichung meiner Lebensgeschichte helfen, wieder zurück in ein normales Leben zu finden. Deshalb erzähle ich euch hier erstmal wer ich bin und wie alles begann...

Mein Name ist Sarah. Ich bin 21 Jahre alt und wohne in Zorneding, einem kleinen Vorort von München. Obwohl...Zurzeit ja eigentlich in Ebersberg...aber dazu komme ich später.
Angefangen hat alles an einem eigentlich ganz normalen Donnerstagabend. Meine Schwester war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 2 Jahre alt, ich selbst bereits 8. Wir haben uns damals ein relativ großes Zimmer geteilt, da wir nur eine kleine Wohnung hatten und kurz vorher ein Aupair-Mädchen aus der Slowakei zu uns gezogen war. In diesem Zimmer stand ein Riesiges Hochbett, mit einer kleinen Treppe die nach oben führte. Auf dieser Treppe saß meine kleine Schwester, als meine erste Panikattacke ihren Lauf nahm. Ich saß im unteren Bett und war eigentlich bereit ins Bett zu gehen, als ich ein kribbeln spürte. Es zog sich vom Bauch bis in den Hals, wo sich kurz darauf ein riesiger Kloß bildete. Ich begann zu schwitzen und zu frieren, zu Zittern un zu weinen. Und in meiner Angst mich übergeben zu müssen blieb mir nichts anderes übrig, als auf die Toilette zu rennen und die Panik auszuhalten. Von diesem Moment an ging das jeden Abend auf die gleiche Weise los. Teils hatte ich diese Angstanfälle sogar morgens, nach dem Aufwachen. Jeden Tag saß ich auf der Toilette und hatte einen Eimer im Arm, aus Angst mich übergeben zu müssen. Irgendwann hab ich es geschafft im Bett zu bleiben und nicht zur Toilette zu rennen, den Eimer hab ich aber nicht hergegeben.

Über die Jahre hat sich meine Angst gebessert. Ich dachte viele Jahre ich wäre alleine damit. Deshalb hab ich es immer alleine durchgestanden und hatte keine Möglichkeit, der Angst auszuweichen. Trotz den Panikattacken bin ich immer zur Schule gegangen wenn ich Gesund war. Ich bin bis vor kurzem immer normalgewichtig gewesen und habe bis auf Einzelfälle normal gegessen.

Triggerwarnung! (zart besaitete sollten den nächsten Absatz nicht lesen.)

Was mich auf lange Sicht immer stärker gemacht hat war die Konfrontation. Ich habe mich trotz der Angst sehr oft übergeben müssen. Angefangen mit 14, als ich mein Bett wegen eines Magen-Darm-Virus vollgespuckt habe. Dann mit 15 der Norovirus, als die ganze Familie mit Erbrechen und Durchfall flach lag. Mit 16 und 19 jeweils einmal vom Alkohol und mit 20 noch ein Magen-Darm-Virus. Und das ausgerechnet in der einen Nacht, in der ich das erste mal bei den Eltern meines Freundes übernachtet habe. Am schlimmsten von allen waren aber die zwei Wochen, in denen ich einen Salmonella-Virus hatte. Ich musste mich in dieser Zeit kein einziges mal übergeben. Aber ich habe es mir so sehr gewünscht. Mir war unfassbar schlecht, aber ich konnte mich nicht erleichtern. Stattdessen bin ich alle 10 Minuten zur Toilette gerannt weil ich extreme Magen-/Darmkrämpfe hatte.

Ich habe den obigen Absatz mir Absicht so Detailliert geschrieben, um euch zu zeigen, dass ich das alles überstanden habe. Ich habe weißgott wie viele Panikattacken und verängstigende Situationen durchlebt und ich habe mir oft gewünscht, ich könnte einfach sterben. Aber heute bin ich froh, dass ich so vieles durchmachen musste. Denn jedes einzelne mal hat mich insgesamt bestärkt.

Momentan befinde ich mich in stationärer Behandlung in einer psychosomatischen Station der Kreisklinik in Ebersberg - auch ein Vorort von München. Ich bin hier aber nicht nur wegen der Angst, sondern weil ich in ein tiefes Loch aus Depressionen, Selbstmordgedanken und Angst gefallen bin. Deshalb möchte ich auf diesem Weg meinen Weg aus den furchtbaren Umständen mit euch teilen und hoffe, dass ich euch damit auch ermutigen kann nie aufzugeben. :)

Das Leben ist schön. Niemand hat gesagt, dass es einfach wird! :)